Ein Baum in der Stadt

In dieser Serie entscheide ich mich bewusst dafür, mich von der Realität, wie wir sie kennen, zu entfernen und einen Ansatz zu wählen, der Aspekte der natürlichen Welt hervorhebt, die in unserem städtischen Alltag oft ignoriert oder missverstanden werden. Im Mittelpunkt dieser Betrachtung stehen die Bäume, denen wir in der Stadt begegnen. Sie verkörpern diese stille Widerstandsfähigkeit, diese unglaubliche Anpassungsfähigkeit an eine Umgebung, die für die Natur ungeeignet, ja sogar feindlich erscheint. Diese Lebewesen sind dennoch ein integraler Bestandteil unserer städtischen Räume und stehen als Symbole des Widerstands und des Zusammenlebens im Kampf gegen Asphalt, Umweltverschmutzung und Menschendichte.
Diese Arbeit kann auch in visuelle Kompositionen umgesetzt werden, in denen das Pflanzenelement verstärkt, verzerrt oder sogar Elementen gegenübergestellt wird, die in der natürlichen Welt keinen Platz haben. Beispielsweise könnte ein Baum in einer städtischen Struktur Wurzeln schlagen oder unkontrolliert wachsen und dabei die Gesetze der Physik oder des Ökosystems umgehen. Diese Bilder sollen nicht die Realität darstellen, sondern vielmehr zum Nachdenken über die Art und Weise anregen, wie wir im städtischen Umfeld mit der Natur interagieren.
Mit diesem Ansatz versuche ich vor allem, die Grenzen zwischen der realen Welt und der Welt der Fantasie zu verwischen. Es geht mir nicht darum, einfach nur die Natur zu beobachten. Vielmehr möchte ich den Betrachter dazu bringen, sein Verhältnis zur Umwelt zu überdenken und sich mit neuen Wahrnehmungen auseinanderzusetzen. Durch diese Verzerrung der Wirklichkeit möchte ich Neugier wecken und zum Nachdenken über den Platz der Natur in einer modernen, immer stärker vom Menschen dominierten Welt anregen.